5 Tipps im War for Talent
Noch vor ein paar Jahren reichte meist eine Stellenanzeige aus, um eine vakante Stelle mit einem geeigneten Kandidaten zu besetzen.
Doch Zeiten (und Arbeitsmärkte und Kandidaten) ändern sich und der Zahn der Zeit nagt auch an bewährten Personalerstrategien. Heute müssen sich Unternehmen mehr einfallen lassen, als passiv zu hoffen, dass die Kandidaten aus eigenem Antrieb zu einem kommen. Ein erfolgsversprechender Weg ist dabei ist Recrutainment, bei dem Infotainment-Elemente und Recruiting-Ansätze miteinander verbunden werden.
Die Kandidaten lernen hierbei ihren potentiellen Arbeitgeber in einer lockeren Atmosphäre kennen, lernen etwas und geben nicht selten auch in fachbezogenen Challenges tiefe Einblicke in ihre Arbeitsweise, Teamfähigkeit und ihr Skillset.
Lutz Leichsenring ist Chief Visionary bei young targets und berät seit 2007 Unternehmen im Bereich Employer Branding und Recrutainment. Hier gibt er 5 Tipps, was man beachten muss, wenn man die „Generation Y“ für das eigene Unternehmen begeistern möchte.
Tipp 1
Ziele und Zielgruppe definieren
Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Denn die erste und zentrale Frage bei der Konzeption eines erfolgreichen Recrutainment-Events ist die nach den eigenen Zielen. Was und wen möchte ich mit dem Format erreichen? Möchte ich zum Beispiel Talente von den Hochschulen schon während des Studiums für mich als Arbeitgeber begeistern, habe ich spannende Themen für Diplomarbeiten oder ein attraktives Trainee-Programm, das ich in der Zielgruppe bewerben will? Verschiedene Ziele und unterschiedliche Zielgruppen haben auch direkten Einfluss auf das Format des Events.
Aus dem Vollen schöpfen durch gemeinsames, fachübergreifendes Erarbeiten von HR relevanten Formaten
Was viele oft vergessen: Ein Recrutainment-Event eignet sich nicht nur für das direkte Recruiting von Kandidaten und kann das Assessment-Center ergänzen oder sogar ersetzen. Es ist auch eine sehr gute Möglichkeit, sich authentisch als Arbeitgeber zu positionieren und die Bekanntheit des Employer Brands auf- und auszubauen.
Tipp 2
Mein Unternehmen ist toll, weil…
Kenne ich meine Ziele und meine Zielgruppe, dann ist es entscheidend, wie ich mich präsentieren möchte. Neben der Frage, welche Personen als Ansprechpartner das Unternehmen vertreten sollen (es müssen nicht immer Personaler sein, sondern es sollten auch Mitarbeiter aus den Fachabteilungen eingebunden werden!) ist es auch wichtig, welche Einblicke in betriebsinterne Abläufe die Kandidaten vielleicht spannend finden. Je mehr Einblick ich gewähre, umso mehr kann ich auch über die Kandidaten erfahren – ein großer Vorteil gegenüber klassischen Vorstellungsgesprächen. Das A & O ist aber immer die Authentizität des Unternehmens: Die Harmonie zwischen dem Event-Format und dem Selbstbild des Unternehmens bildet das Grundgerüst für eine stimmige Kommunikation zur Zielgruppe. Ganz platt gesagt: Würde beispielsweise eine Lebensversicherung ein Pokerevent veranstalten, entspräche das nicht dem Image, das die Branche in der Öffentlichkeit vermittelt und würde unauthentisch (und negativ) wahrgenommen werden. Authentisch würde sich dagegen ein Automobilkonzern präsentieren, der gemeinsam mit Kandidaten auf der Rennstrecke an den Rennboliden rumschraubt.
Unter geeigneten Kandidaten den passenden Mitarbeiter finden
Tipp 3
Das richtige Format auswählen
Kenne ich mein Ziel, die Zielgruppe und meine Intention mit dem Event, rückt die Frage in den Mittelpunkt, welches Format sich nun am besten für mich eignet. Den Fokus gibt mein Fachthema, denn jedes Format richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen. Unser erfolgreiches Escape Game „Crack the Code“ zum Beispiel passt sehr gut zum Thema Cybersecurity, während sich der „Case Chase“ hauptsächlich an Wirtschaftswissenschaftler richtet.
Natürlich muss man auch immer die finanziellen Möglichkeiten und den personellen Aufwand im Auge behalten. Hier können sich Unternehmen auch zusammentun und sich – bei deckungsgleicher Zielgruppe – im Verbund präsentieren.
Tipp 4
Der optimale Fokus für das Event
Die Planung steht, das Event startet und endlich stehen sich die geeigneten Kandidaten und der potentielle Arbeitgeber gegenüber. Die Stimmung ist prächtig und alle haben Spaß. Damit das aber nicht nur ein Spaß-Event wird, gibt es einige Kniffe, wie man im Gespräch und im gemeinsamen „Spiel“ einiges über sein Gegenüber lernen kann: Zum Beispiel werden bei einer Challenge und beim Lösen fachlicher Aufgaben gewisse Fertigkeiten benötigt, die fachliche Skills und besondere Talente der Kandidaten offenlegen. Mit etwas Beobachtungstraining lassen sich die Kandidaten bewusst in Situationen bringen, in denen besondere Fähigkeiten zum Einsatz kommen, um sie anschließend zu analysieren. Die Situationen sollten dann natürlich zu dem Fachbereich der Kandidaten passen.
Entdeckung verborgener Talente mittels durchdachter Aufgabenstellungen
Tipp 5
Pre-Matching für Diskussionen auf Augenhöhe
Das Konzept und die Inhalte können noch so spannend sein: Der Erfolg des Recrutainment-Events steht und fällt mit den Kandidaten vor Ort. Plant daher lieber eine kleine und feine Veranstaltung mit 20 ausgewählten Teilnehmern und lernt diese richtig kennen. Wenn die erlesenen Kandidaten dann auch noch aus dem richtigen Fachbereich kommen und Diskussionen zu bestimmten Fachgebieten möglich sind, dann können auch die Gespräche gezielt auf maßgeschneiderte Karrierethemen führen. Unsere Events kündigen wir deshalb mit Maßnahmen am Campus im nachgefragten Fachbereich der Zielhochschulen an und versuchen auch durch die Persönlichkeitsanalyse von matching box eine möglichst hohe Passung zwischen Unternehmen und Kandidaten zu erreichen.
Ein weiterer Vorteil des gezielten Pre-Matchings: Das Event kann spitz in der richtigen Zielgruppe beworben und auch passende (Fachmedien-)Kooperationspartner zur Ansprache mit ins Boot geholt werden. Das erhöht die allgemeine Sichtbarkeit der Arbeitgebermarke in der nachgefragten Zielgruppe.
Hier finden Sie die Termine der nächsten Recrutainment Events von young targets.